FAIR.FC II: Topevent macht das Unmögliche möglich!

Cengiz

Gegen Mitternacht ist heute die zweite Ausgabe der FAIR.FC zu Ende gegangen. Es war eine Veranstaltung, die von fremden Mächten mit allen Kräften gestört und sabotiert wurde. Doch am Ende dürfen sich die Veranstalter Isa Topal und Kevin Saszik als Gewinner einer unnötigen Story sehen, die nicht nur dem deutschen MMA Sport, sondern mehr noch den gedankenlosen Saboteuren selbst geschadet hat. Trotz aller Störfeuer ist eine richtig gute Veranstaltung zu Ende gegangen, ein Event der Helden, Kämpfer, aber auch einigen unglücklichen Verlierern.

Aber wollen wir uns in diesem Rückblick dem sportlichen Teil zuwenden. Es gab hervorragende Kämpfe zu sehen und wir konnten im Team einen eindeutigen “Fight of the Night“ küren.

Um es kurz zu machen, den Fight of the Night hat, ohne lange zu überlegen, Max Coga bestritten. Es war technisch der anspruchsvollste und herausragendste Kampf der FAIR.FC II. Mit 6-0 Stimmen war das Resultat unserer Team-Abstimmung eindeutig. Max Coga bekommt von GFN bald die Ehrung in Form eines Pokals überreicht.
Dass der Kampf letztendlich “Fight of the Night“ geworden ist, war natürlich auch Cogas Gegner Gabriel Sabo geschuldet, der einen sehr guten Kampf zeigte, aber gegen den exzellenten Frankfurter einfach keine Chance zu gewinnen fand. Immer wenn Sabo eine Schippe drauf legte, konterte Coga gleich mit 2 oder 3 Schippen. Am Ende konnte er sogar einen TKO Sieg landen und krönte damit seinen starken Auftritt mit dem Fight of the Night!
“Max is back“, so das Urteil des Ausnahmekönner aus Frankfurt.coga

Es gab da auch noch den Hauptkampf des Abends. Philipp Schranz und Cengiz Dana standen sich zum zweiten Mal in ihrer Karriere gegenüber. Nach vielen gegenseitigen Sticheleien konnte der Österreicher Philipp Schranz den FAIR.FC Titel mit in seine Heimat nehmen und letzte Zweifel in der langjährigen Fehde der beiden Ausnahmesportler aus dem Weg räumen. Einen weiteren Kampf wird es laut Schranz auch nicht mehr geben: Das Ding ist gegessen, laut dem Österreicher, dem nach dem Titelgewinn jegliche Anspannung aus dem Gesicht gewichen war und mit seiner sympathischen Seite aufwarten konnte.
Den Kampf selbst musste Cengiz Dana nach starkem Beginn letztendlich durch einen Guillotine Choke verloren geben. Beide Kämpfer waren bestens vorbereitet und brachten eine gehörige Portion Feuer mit in den Cage. Doch letztendlich ist nach dem Kampf klar, dass Cengiz Dana seine Genugtuung nicht erhalten wird und stattdessen Philipp Schranz sich mit seinem Sieg, nach zuletzt eher mäßigen Leistungen, wieder zurück auf der großen Bühne des MMA Sports zurück melden konnte. Gratulation nach Österreich.

DilaraEnttäuschend aus deutscher Sicht verlief der Kampf um die K1 WMFC Weltmeisterschaft zwischen Dilara Kocak aus Hannover und Sarah Debaieb aus den Niederlanden. Zumindest vom Resultat her. Der Kampf selbst gehörte für uns zu den besten Fights an diesem Abend. Dilara Kocak verschlief insgesamt 2 Runden und konnte trotz zwei sehr starken und dominanten Zwischenspurts ihr Niveau nicht über die kompletten fünf Runden halten und musste sich in einem ausgeglichenen Kampf der Niederländerin knapp geschlagen geben. Aber das ist nicht das Ende aller Chancen für Dilara Kocak, der man noch einiges zutrauen darf.

Ein weiteres Highlight war auch der Titelkampf vom potenziellen UFC Kandidaten Rasul Shovkhalov, gegen den sich leider
nur wenige Kämpfer in Deutschland anzutreten trauen. Nach dem Ausfall seines eigentlichen Gegners Christian Eckerlin fand man mit Roman Palamer einen wagemutigen jungen Mann, den man eher aus der K1 und Muay Thai Szene kennt, der allerdings gutes Potenzial für den MMA Sport zeigte. Doch am Ende konnte der Tschetschene den Kampf durch Aufgabe von Palamer nach 3:30 Minuten in der ersten Runde für sich entscheiden. Rasul und sein Trainer Ronny Schindhelm 10755033_394560677360664_1161854031_nwürdigten Palamer mit ehrlichen Worten als starken und würdigen Gegner.

Bei einem weiteren Titelkampf zeigte Ömer Cankardesler vom MMA Team Spirit seine große Klasse und besiegte seinen Gegner, den A1 World Combat Champ Buray Bozaryilmaz, durch Rear Naked Choke in der ersten Runde. Cankardesler sollte eigentlich gegen Khalid Taha kämpfen, der verletzungsbedingt leider nicht antreten konnte, aber dafür in der Halle verweilte und man höre und staune, seinen potenziellen Gegner anfeuerte. Eine bemerkenswerte Geste vom Libanesen vom Combat Club Cologne. Für Cankardeslers Gegner Buray Bozaryilmaz war es erst der zweite Ausflug zum MMA. Der zigfache Titelträger verschiedener Welt und Europameisterschaften im Muay Thai konnte am Ende die Niederlage mit einem Lächeln gut verkraften. Das er sich so kurzfristig zur Verfügung stellte und die Reise aus den Niederlanden antrat, verlangt ihm großen Respekt ab.

Einen bemerkenswertes Debüt gab zudem Christian “Bifi“ Willing. Mit der zahlenmäßig größten Fangemeinde im Rücken schaffte er einen rasend schnellen Sieg innerhalb von 15 Sekunden via Ground & Pound gegen Dennis Michaelis.
Im anschließenden Interview kündigte “Bifi“ weitere Fights an, auf die man sich freuen darf.

Auch Ottman Azaitar war mit zahlreichen Fans am Start und gewann seinen Kampf gegen den Hamburger Alexander Vogt Ottiam Ende durch einen GNP. Aber es war bis zu diesem Zeitpunkt der von uns schon vor einigen Monaten prognostizierte schwere Kampf für Ottman Azaitar, der sich einer Lawine von Takedowns erwehren musste. Doch letztendlich gewann er gegen einen sehr gut eingestellten Alexander Vogt spektakulär und darf bei seinem zweiten Auftritt den ersten großen Sieg gegen einen namenhaften Gegner feiern. Gerne würden wir diesen Kampf zwischen dem Kölner Azaitar und dem Hamburger Vogt noch einmal in Zukunft sehen. Ottman bewies durch diesen harten Kampf, dass er das Zeug zum Champ hat, was trotz Niederlage auch für Vogt gilt, der mit seiner Teilnahme die FAIR.FC bereichern konnte.

Ein kurzes und blutiges Ende gab es im Fight zwischen Róchel Gumuljo gegen Jonas Schmitt. Nach einem gelungen Takedown von Schmitt schaffte es der überraschte Bundesligaringer Gumuljo aus der Guard den Kampf zu kontrollieren und mit einem knackigen Ellbogen seinem starken Gegner eine Platzwunde beizubringen, die sehr stark blutete. Nach kurzem Check des Ringarztes stand aber auch schnell fest, dass es für den Mannheimer nicht mehr weitergehen würde. Damit durfte der hoch gehandelte Aachener Gumuljo einen TKO Sieg sein eigen nennen und macht uns auf weitere Auftritte neugierig.

Mit dem Dormagener Lokalmatador Rene Sterzik durfte ein weiterer Bundesligaringer sein Können im MMA zeigen. Ebenfalls mit großem Anhang vor Ort, bekam er es nach zwei Absagen seiner Gegner mit dem K1 Spezialisten Nijat Valijev zu tun, der erstmals im MMA antrat und trotz großem Einsatz Rene Sterzik nicht gewachsen war. Nach knapp einer Minute gewann der sympathische Dormagener seinen Kampf durch einen Rear Naked Choke. Auf den nächsten Einsatz von Sterzik freuen wir uns schon und werden den Weg des kultigen Ringers im MMA aufmerksam weiterverfolgen.

GFN vs. BENLEEMuhammed Celebi war einer der größten Pechvögel des Abends. Nach nicht einmal 15 Sekunden verdrehte er sich bei seinem Kampf gegen Martin Hink das Knie und musste aus dem Cage getragen werden. Das Tragische dabei ist, dass er erst kürzlich eine langwierige Schulterverletzung überstanden hatte und nach dem gestrigen Kampf wieder länger auszufallen droht. Martin Hink konnte sich über diesen Sieg in keinster Weise freuen und wünschte seinem Widersacher die besten Genesungswünsche und ein erneutes Duell in der Zukunft gegen den Recklinghausener Anima MMA Fighter Celebi.

Wie uns der Bundesligameister und sein Trainer Ignacio Neuhausen soeben mitgeteilt haben, befindet sich Celebi zu Untersuchungen im Krankenhaus. Wir wünschen gute Besserung.

Zuvor durfte sich Anima MMA Chef Ignacio Neuhausen über einen spektakulären Sieg seines Debütanten Fred Prinz freuen. Gegen den erfahreneren Gurpreet Singh zeigte er, dass uns Neuhausen vor einigen Monaten nicht zu viel versprochen hatte, als er uns auf sein Juwel mehr als nur neugierig machen konnte.
Singh wirkt in seinem Kampf nicht 100% konzentriert und konnte sich auch von der Topposition keinen Vorteil erarbeiten. So musste er nach etwas mehr als 4 Minuten in der ersten Runde enttäuscht den Cage als Verlierer verlassen.

Einen Kampf der verpassten Chancen hatte Thrax Fighter Petros Petropoulos im Auftaktkampf der FAIR.FC gegen Timo Kersting aus Dortmund hingelegt. Nach starker erster Runde, als er nach mehreren technischen Raffinessen seine Kampfkünste unter Beweis stellen konnte, verpasste er es den Sack zuzumachen und musste stattdessen eine unnötige Niederlage einstecken. Allerdings wirkte der emphatische Grieche in der zweiten Runde ausgepowert, was Kersting in die Karten spielte, der dann nach einer Unachtsamkeit seines Gegners den Kampf durch einen TKO Sieg an sich reißte und seinen Kampfrekord auf nunmehr 3 Siege bei 2 Niederlagen erstmals in positive Gefilde hieven konnte.

Die FAIR.FC 2 ist nun Geschichte und die dritte Ausgabe wird dann vielleicht für das Frühjahr 2015 in Angriff genommen. cageOb man jemals wieder das Bayercenter in Dormagen, trotz traumhafter Halle, als Austragungsort bucht, bleibt mehr als fraglich. Eigentlich möchte man diese Eventreihe in ganz Deutschland bewundern, wenn der Top-Matchmaker Topal die Szene in Atem hält. Isa Topal und Kevin Saszik sind nicht nur tolle Veranstalter, sondern großartige Kämpfer. Wir waren zufällig live dabei, als sie größte Hürden überwinden konnten und ein verloren geglaubtes Event retteten. Generell war die zweite Ausgabe eine Veranstaltung, die es geschafft hat, das Unmögliche möglich zu machen und ein Championat, welches es trotz der unterschiedlichsten Gruppierungen unter den Zuschauern und brutalsten Auflagen geschafft hat, eine der besten und friedlichsten Fight-Galas der letzten Jahre auf die Beine zu stellen.

https://www.youtube.com/watch?v=1a6x-aau41U&feature=youtu.be

https://www.youtube.com/watch?v=VXFB18WCpmA&feature=youtu.be

https://www.youtube.com/watch?v=eXpWJknxgf4&feature=youtu.be

 

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