FAIR.FC 3: MMA Elite erklimmt den Cage-Olymp – Teil 1

pat2von Amelie Robrecht und Attila Revada

Am Samstag den 28. März 2015 fand in Rheinberg die dritte Auflage der FAIR.FC statt. Die Zuschauer erlebten vom ersten bis zum letzten Fight eine Veranstaltung der Superlative. Die größten Highlights waren der “Fight of the Night“ zwischen Lom-Ali Eskijew gegen Marc Bockenheimer, der Mainfight zwischen Khalid Taha vs. Ömer Cankardesler und Martin Hink gegen Saba Bolaghi. Aber auch der Rest des Tableaus konnte in der ausverkauften Halle die Zuschauer begeistern. Dabei trübte der notwendig gewordene Wechsel des Veranstaltungsortes von Herne nach Rheinberg nicht die Laune der Zuschauer, vielmehr erwies sich Rheinberg als absoluter Glücksfall.

Der erste Teil der Geschehnisse von der FAIR.FC III

1.Kampf: Arman Grigoryan (MMA Team East) vs. Patric De Sousa Carneiro (Fight Academy Hagen)

Der Abend bei Fair FC III begann direkt mit einem Highlight. Nachdem Philemon Schibli (Combat Club Cologne) den Kampf verletzungsbedingt absagen musste, stand De Sousa Carneiro mit Arman Grigoryan, der Junioren-Europameister im Combat Sambo, ein nicht minder ebenbürtiger Gegner gegenüber.

Der Kampf ging los und verlagerte sich kurzzeitig auf den Boden, De Sousa Carneiro gelang es jedoch schnell wieder in den Stand zu kommen. Während Grigoryan konsequent bemüht war einen Take-Down seines gut einen Kopf größeren Gegners zu erzielen, musste er von diesem einige harte Knie und Footstomps einstecken, bevor er sein Ziel schließlich erreichte und der Kampf auf dem Boden fortgesetzt wurde. Es folgte ein langer und intensiver Bodenteil, in dem beide Kämpfer die Möglichkeit nutzten, ihr Können unter Beweis zu stellen. In den letzten Sekunden gelang es Grigoryan, wieder in den Stand zu kommen, er schaffte es jedoch nicht De Sousa Carneiro zu treffen, der ihn liegend durch gezielte Upkicks bis zum Ende der Runde fernzuhalten vermochte.

Auch die zweite Runde begann spannend. In einer längeren Stand Up Phase konnte Carneiro durch einen eingedrehten Highkick, sowie diverse treffsichere Lowkicks, Fußtritte und Knie punkten, bis Grigoryan den Takedown brachte. Carneiro konnte seinen Gegner mehrmals in eine Triangle-Position zwingen und brachte mehrmals die Kimura an, aus der sich der Ukrainer jedoch befreien konnte.

Mit einem einstimmigen Sieg nach Punkten konnte Patric de Sousa Carneiro ein spannendes Gefecht für sich entscheiden. Beide Kämpfer schenkten sich nichts und boten dem Publikum einen enorm spannenden Einstieg in den Abend.

2.Kampf: Dominik Bartsch (MMA Marl) vs. Pascal Wolf (Mad Monkey Academy)

Im zweiten Kampf traten die Kontrahenten im Weltergewicht ebenfalls einen Kampf über 2×5 Minuten an.
Wolf begann seinen Kampf direkt aggressiv und brachte den etwas größeren Kämpfer aus Marl schnell zu Boden. Nachdem der Kampfrichter den Kampf wieder in den Stand verlagert hatte, konnte Wolf erneut den Takedown bringen. Die erste Runde war Wolf der eindeutig aktivere Kämpfer.ou1
Dies wollte er natürlich in der zweiten Runde fortsetzen, muss jedoch zunächst eine harte Faust von Bartsch einstecken und wirkte einen kurzen Moment leicht angeschlagen. Kurz darauf konnte er jedoch einen erneuten Takedown erzielen, seinen Gegner in die Side Controle bringen und mit den Knien bearbeiten.
Besonders gegen Ende des Kampfes konnte Bartsch wenig Aktionen zeigen, so dass der Sieg einstimmig an Pascal Wolf ging.

3.Kampf: Dustin Stoltzfus (Frankers Fight Team) vs. Christian Skorzik (JKD Mönchengladbach)

Im dritten Fight des Abends standen sich mit bis zu 93 kg zwei Kämpfer gegenüber, die es wissen wollten.
Der Kampf begann mit einer langen Stand-Up und Clinch Phase, bis Skorzik der Takedown gelang. Nachdem der Kampf wieder in den Stand verlagert wurde war es auch zum zweiten Mal an Skorzik seinen Gegner zu Boden zu bringen, welcher sich kurz vor Ende der ersten Runde erstmals kurz von Skorzik lösen konnte.
Die zweite Runde eröffnete Stoltzfus mit einem sauberen Highkick. Kurzdrauf gelangt Skorzik abermals der Takedown und er konnte weitaus aktiver arbeiten als sein Gegner. Stoltzfus bemühte sich in den Stand zu kommen, begann durch einen heftigen Treffer seines Gegners auf die Nase jedoch so stark zu bluten, dass der Kampf unterbrochen werden musste. Nach der erneuten Freigabe brachte Scorzic Stoltzfus schnell wieder zu Boden und konnte durch einige Schläge gut punkten.
In der dritten Runde zeigten beide Athleten weniger Aktionen als in den vorausgegangenen, Skorzik konnte jedoch alle drei Takedowns auf seine Liste schreiben.
Das einstimmige Urteil der Kampfrichter lautete: Sieg für Skorzik

4.Kampf: Sinan Tataroglu (AK1 Herford) vs. Fabian Richter (Anima MMA)

pat1Im vierten Kampf standen sich in der Gewichtsklasse bis 75kg zwei hochmotivierte Kämpfer gegenüber, die einen aggressiven, schnellen aber auch kurzen Kampf zeigten.
Richter begann den Kampf mit einigen Versuchen zum Takedown und brachte Tataroglu schließlich auch zu Boden. Diesem gelang jedoch eine schnelle Drehung, so dass er Richter mit seinen Fäusten sehr aggressiv von oben bearbeiten konnte.
Tataroglu gewann den Kampf vorzeitig durch T-KO in der ersten Runde.

5.Kampf: Dennis Michaelis (Hannover) vs. Dib Akil (Ostwestfalen)

Im fünften Kampf der Veranstaltung standen sich die beiden Kämpfer Dennis Michaelis und Dib Akil in der offenen Gewichtsklasse gegenüber.
Dib „Der Knochenbrecher“ Akil konnte seinem Namen abermals alle Ehre machen und seinen Gegner nach 17 Sekunden zum Tapout zwingen.

6. Kampf: Semi Ekinci (Vestside Warriors) vs. Adrian Costinas  (Sidekick Herne)

“Kurz-Knapp-Ekinci“, so könnte ein Slogan für Semi Ekinci von den Vestside Warriors heißen. Der großgewachsene Schwergewichtler machte es in seinem Kampf gegen Kraftpaket Adrian Costinas schnell. Nach einer kurzen Phase des Auflauerns schafft es der aufstrebende Newcomer seinen Gegner in den Bodenkampf zu verwickeln. Schnell taktierte er aus der “Side Control“ Costinas mit Fäusten. Als dieser sich befreien und aufzustehen konnte, nutze Ekinci blitzschnell die Gunst der Stunde und befördert seinen Gegner nach dessen Unachtsamkeit mit einer krachenden Rechten zu Boden. Dann war der Kampf auch schon vorbei.
Semi Ekinci, einer dieser jungen Wilden, wird seinen Weg gehen, davon sind wir überzeugt. Costinas muss beim nächsten Kampf besser aufpassen, um gegen einen brandgefährlichen Mann wie Ekinci nicht zu schnell die Segel zu streichen.
Sieger durch T-KO: Semi Ekinci

7. Kampf: Patrick Ngole (Belgien) vs. Rene Sterzik (University O.F Düsseldorf)

Die vielleicht größte Überraschung erlebten die Zuschauer im Duell zwischen dem Rheinländer Rene Sterzik und dem Belgier Patrick Ngole. Schon als Rene Sterzik am Cage ankam, sah man dem Mann von der University of Fighting Düsseldorf an, dass etwas mit ihm nicht stimmen konnte.
Er war nachdenklich und nicht der Rene Sterzik, den wir sonst kennen. Nachdenklich und angespannt wartete er auf das erste Kommando zum Kampfbeginn. Fast schon parallelisiert und ungewohnt zurückhaltend begann er den Kampf. Ngole kam direkt mit einem Low Kick durch, den Sterzik mit einem Takedown versuchte zu kontern. Plötzlich geht es ganz schnell, der Belgier kann Sterzik in den Bodenkampf verwickeln und gelangte in die Topposition. Eine der ersten Überraschung dieses Kampfes. In der Folge konnte sich Sterzik aus der Guard befreien, sich seinerseits in die Oberlage drehen und sogar Chancen zum Beenden des Kampfes erarbeiten. Doch Sterzik zögert abermals. Plötzlich war der Kampf auch schon vorbei, denn der Düsseldorfer hatte abgeklopft. Damit war die Überraschung an diesem Abend perfekt. Sterzik hatte einen Cut am linken Auge erlitten. So war es der Belgier, der am Ende der strahlende Sieger durch Aufgabe von Sterzik war.

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In Kürze folgt der zweite Teil von der FAIR.FC 3

Fotos by Silke Freitag