Vorschau auf UFC Fight Night 173

Vorschau auf UFC Fight Night 173

Am Samstag ist es wieder soweit. Die UFC hat ihre Zelte in Abu Dhabi abgebaut und hält mal wieder eine Karte in den USA, im UFC Apex in Las Vegas. Wir wollen dafür mal das Mainevent unter die Lupe nehmen und die beiden Kontrahenten vorstellen, die eigentlich gar nicht für das Mainevent gedacht waren. Hier wollte Holly Holm, nach ihrem Sieg gegen Raquel Pennington bei UFC 246, eigentlich weiter an Momentum aufbauen. Das muss allerdings erstmal warten, da ihre vorgesehene Gegnerin Irena Aldana, aufgrund einer positiven Covid-19 Diagnose selbstverständlich nicht antreten darf.

Von daher: Manege frei für Derek Brunson (20-7, 11-5 UFC) und Edmen Shahbazyan (11-0, 4-0 UFC)! Zweiterer ist momentan einer der Hypetrains überhaupt. Warum? 11 Siege, 10 vorzeitig, alle in der ersten Runde.

Hypetrain Shahbazyan

Der Hype ist gerechtfertigt, wenn man bedenkt, dass seine letzten beiden Gegner Brad Tavares und Jack Marshman sicherlich keine Laufkundschaft waren und er für beide zusammen unter 4 Minuten gebraucht hat. Der erst 22-Jährige armenisch-amerikanische Kämpfer ist übrigens Zögling von keiner geringeren als Ronda Rousey und Trainer Edmond Tarverdyan. Macht sich auf einem MMA-Resümee auch ganz gut.

Auf der anderen Seite haben wir den immer gefährlichen Derek Brunson, der entschieden gegen sein Gatekeeper-Image ankämpfen will. Als Gatekeeper werden Kämpfer bezeichnet, welche ständig in den Top 5-15 zu finden sind, den Anschluss an die absolute Elite aber nicht herstellen können. Brunsons Karriere ist ein Paradebeispiel dafür. Seine letzten vier Niederlagen waren alle gegen ehemalige bzw. in Adesanyas Fall amtierende UFC oder Strikeforce Champions (Whittaker, Souza, Anderson Silva). Und die Niederlage davor? Gegen Yoel Romero. Worauf ich hinauswill? Derek Brunson ist ein gefährlicher Gegner für jeden, der bisher nur von der absoluten Elite der Division gestoppt wurde.

Worauf wird es also diesmal ankommen?

Derek Brunson wurde in der Vergangenheit oft sein eigener Drang zum Angriff zum Verhängnis. Zu oft ließ er sich ködern, um dann von starken Konterschlägen angeklingelt zu werden. Das darf ihm gegen Shahbazyan nicht passieren. Aber der Mann hat an sich gearbeitet.

In seinen letzten beiden Kämpfen ließ sich Brunson nicht so leicht aus der Reserve locken und agierte bedachter und kalkulierter. Mit Erfolg! Zwar konnte er seiner Karriere keinen weiteren Highlight-Knockout hinzufügen, jedoch zwei enorm wichtige Siege erzielen, um weiter im Dunstkreis der Titel-Aspiranten der Middleweights zu bleiben.

Brunson und Schlagstärke sind keine Neuheit. Dass er aber auch ein dreimaliger All-American-Wrestler ist (Division II), sollte nicht außer Acht gelassen werden. Eine starke Waffe, auf die er nach der Meinung vieler Experten, zu wenig zurückgreift. Vielleicht ja in der Nacht auf Sonntag.

Und für Shahbazyan? Der junge Mann hat noch hochgesteckte Ziele – er möchte der jüngste UFC-Champion überhaupt werden. Zwar wurde dieser Olymp des MMA-Sports durch die Corona-Pandemie verzögert, möglich ist es aber immer noch. Momentan ist der jüngste UFC-Champ aller Zeiten ein gewisser Jon Jones, der Shogun Rua mit 23 Jahren und 244 Tagen erledigte, und seit 9 Jahren nicht unterboten wurde. Etwas Zeit bleibt Shahbazyan also noch.

Brunson ist auch kein Kind von Traurigkeit

Ein vorzeitiger Sieg gegen Brunson scheint dafür aber schon verpflichtend. Bei einer Statistik von 9 KO/TKO Siegen alleine in Runde eins (bei 11 Kämpfen!), ist davon auszugehen, dass der Shotokan-Karate Schwarzgut Shahbazyan schnell den Attackiermotor anwerfen wird.

Brunson ist in Runde 1 aber auch kein Kind von Traurigkeit. Er beendete 11 seiner 20 Siege durch KO/TKO in Runde 1.

Für den neutralen Zuschauer bildet dieses Main-Event den klassischen Kampf von einem erfahrenen UFC-Veteranen wie Brunson, der in 16 UFC-Kämpfen schon so ziemlich gegen alles und jeden gekämpft hat und endlich die Teile passend zusammensetzen will und dem emporschießenden Jüngling Shahbazyan, dessen Anerkennung aus der Szene mit jeder Hürde steigt und der eindeutig gezeigt hat, dass sein Hunger noch nicht gestillt ist.

Aggressive und schwingender Brawler

Es bleibt also zu hoffen, dass der Kampf die Erwartungen von vielen erfüllen kann und ein Feuerwerk wird. Es ist anzunehmen, dass die besagte erste Runde sehr ausschlaggebend sein wird. Welcher Derek Brunson wird im Ring stehen? Der aggressive und schwingende Brawler, oder der ruhige und abwartende Wrestler? Kann Shahbazyan den Takt vorgeben oder passt er sich seinem Gegner an? Viele Fragen, die wir erst am Sonntagmorgen beantworten können!

Der Rest der Karte hat es übrigens auch in sich, die UFC hat uns einige wirklich spannende Kämpfe zusammengestellt.

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Text: Marian

Hier für euch die gesamte Karte im Überblick:

Maincard
Middleweight: Derek Brunson gegen Edmen Shahbazyan

W-Flyweight: Joanne Calderwood gegen Jennifer Maia

Welterweight: Vincente Luque gegen Randy Brown

Lightweight: Lando Vannata gegen Bobby Green

Middleweight: Kevin Holland gegen Trevin Giles

Prelims

Bantamweight Frankie Saenz gegen Jonathan Martinez

Light-Heavyweight: Ed Herman gegen Gerald Meerschaert

Bantamweight: Ray Borg gegen Nathan Maness

Middleweight: Eric Spicely gegen Markus Perez

Featherweight: Jamall Emmers gegen Timur Valiev

Bantamweight: Chris Gutierrez gegen Cody Durden