von Attila Revada
Nur wenige trauen sich mit Gennady Golovkin (33-0-0) in den Ring zu steigen, denn die Wahrscheinlichkeit gegen den Kasachen zu gewinnen ist scheinbar unmöglich. Wie ein Terminator zerstörte der beste Boxer der Gegenwart reihenweise seine Gegner. Alle seine Titelverteidigungen gewann Golovkin vorzeitig und 91% vorzeitige Siege insgesamt sind eine Quote, die nicht nur beeindruckt, sondern die Fans rund um den Globus elektrisiert.
Einer, der zwar Respekt, aber keine Angst vor dem Kasachen hat, ist David Lemieux (34-2-0). Und in der Tat scheint es so, dass wenn jemand zur Zeit den Hauch einer Chance haben könnte, es dieser Kanadier sein kann. Mit einem ebenfalls beeindruckenden Rekord von 34 Siegen und nur 2 Niederlagen, bei fantastischen 31 vorzeitigen Siegen,
wäre der Kanadier vielleicht ohne Golovkin das Maß aller Dinge im Mittelgewicht. Mit einer Quote von 86% an vorzeitigen Siegen schenken sich beide Boxer fast nichts. Und zumindest zahlentechnisch scheint dieser Kampf aus Sicht vieler Experten sogar interessanter zu sein, als der Kampf des Jahrhunderts zwischen Floyd Mayweather und Manny Pacquiao zuvor. Der ist letztlich als 08/15 Duell in die Geschichte eingegangen, da es keinerlei Höhepunkte zu sehen gab und hunderte Millionen von Zuschauer in der Welt mehr als nur enttäuscht waren.
Nun stehen sich aber am 17. Oktober in New York eben dieser Golovkin und der Mann aus Montreal gegenüber und man kann eines vorwegnehmen: der Kampf sollte einfach nur gut werden, vielleicht sogar eine Schlacht.
Auf dem Spiel stehen die Gürtel der IBF, WBA, WBC und der nach Interims-Version der WBC. Wenn man die aggressiven Boxstile beider Kämpfer gegeneinander hält, muss man zu dem Schluss kommen, dass das Wachbleiben sich für diesen Kampf einfach lohnen muss und wird.
Und vielleicht sehen wir doch noch den Kampf des Jahrhunderts.
Lemieux sagte erst kürzlich folgerichtig; „Das ist der Kampf, den alle Fans unbedingt sehen wollten und ich hoffe und erwarte auch, dass wir das beste Duell der letzten 5 Jahre zeigen werden“.
Und einen Vorteil hat der leichte Außenseiter auch auf seiner Seite: New York und Montreal liegen nicht so weit auseinander, somit könnte das legendäre Madison Square Garden voll in der Hand der kanadischen Fans sein. Allerdings darf man die vielen kasachischen und russischen Migranten in New York nicht unterschätzen und ganz ehrlich, ohne Kasache sein zu müssen: sind wir nicht alle weltweit ein bisschen Golovkin Fans?