Conor McGregor der absolute PPV-Quotenkönig der UFC

UFC Top-10 PPV: Achtmal McGregor 

Beim irischen MMA-Star Conor McGregor scheiden sich bei Fans in aller Welt die Geister. Anders sieht es bei seinem Arbeitgeber UFC und deren übertragenden Medien aus. Wahrscheinlich wurde „The Notorious“, so der Kampfname des exzentrischen Superstars, niemals zuvor mehr gebraucht als aktuell. Bei den Top-Pay-per-View 2021 liegen die beiden Duelle zwischen McGregor gegen Dustin Poirier mit deutlichem Abstand in Front. Aber auch bei besten UFC-PPV-Shows aller Zeiten ist der Ire gleich achtmal in der Top-10 vertreten.

Khabib vs McGregor unerreicht

Am 24. Januar 2021 fieberten knapp 1,6 Millionen Menschen am Bildschirm dem Rückkampf von Conor McGregor und Dustin Poirier bei der UFC 257 entgegen. Das Duell verlor McGregor gegen Poirier durch Knockout in der zweiten Runde. Übrigens: Rückkampf deswegen, weil es 2014 bei UFC 178 erstmals dieses Duell gab. McGregor gewann damals durch TKO. Dadurch, dass es nun unentschieden zwischen den beiden Angestellten der UFC stand, einigte man sich auf einen Rückkampf.

Am 10. Juli 2021 kam es bei der UFC 264 zum dritten Aufeinandertreffen der beiden Kämpfer, welcher mit einem Drama endete. McGregor verlor nach einen heftigen Schienbeinbruch in der ersten Runde. Diesen Rück-Rückkampf wollten nicht nur 1,8 Millionen Menschen weltweit sehen, sondern war die UFC 264 bis dato sogar das zweit-erfolgreichste UFC-Event aller Zeiten.

Das erfolgreichste UFC-Event aller Zeiten war die Auflage 229 Khabib Nurmagomedov vs. (wen wundert’s?) Conor McGregor. 2,4 Millionen Menschen wurden am 6. Oktober 2018 Zeuge, wie der Dagestaner seinen Intimfeind durch einen Neck Crank in der vierten Runde zur Aufgabe zwang. Nurmagomedov trat letztes Jahr zurück und der Rest ist Geschichte. 

McGregor, McGregor und noch einmal McGregor…

Blickt man auf das Jahr 2021 zurück, waren alle anderen UFC-Veranstaltung praktisch nicht der Rede wert. Eine kleine Auflistung der Plätze eins bis sechs.

Rang Event Main-Event PPV-Zuschauer
1 UFC 264 Poirier vs. McGregor 3 1.800.000 
2 UFC 257 Poirier vs. McGregor 2 1.600.000
3 UFC 259 Błachowicz vs. Adesanya  800.000
4 UFC 261 Usman vs. Masvidal 2 700.000
5 UFC 263 Adesanya vs. Vettori 2  600.000
6 UFC 262 Oliveira vs. Chandler 300.000

Schaut man auf die zehn besten UFC-Events aller Zeiten nach PPV-Zahlen, wird ein richtiges Dilemma für die UFC sichtbar.  

Rang Datum Event PPV-Zuschauer
1 06.10.2018 UFC 229: Khabib vs. McGregor 2.400.000
2 10.07.2021 UFC 264: Poirier vs. McGregor 1.800.000
3 24.01.2021 UFC 257: Poirier vs. McGregor 2 1.600.000
3 20.08.2016 UFC 202: Diaz vs. McGregor 2 1.600.000
5 18.01.2020 UFC 246: McGregor vs. Cowboy 1.353.429
6 05.03.2016 UFC 196: McGregor vs. Diaz  1.317.000
7 12.07.2020 UFC 251: Usman vs. Masvidal 1.300.000
7 12.11.2016 UFC 205: Alvarez vs. McGregor 1.300.000
7 11.07.2009 UFC 100: Lesnar vs. Mir 1.300.000
10 12.12.2015 UFC 194: Aldo vs. McGregor 1.200.000

Achtmal Conor McGregor in der Top-10. Die Frage, wer der erfolgreichste UFC-Kämpfer aller Zeiten in Sachen Pay-per-View-Verkäufe ist, ist damit beantwortet. 

Aber warum ist das ein Dilemma? 

Weil die UFC auf McGregor wie auf keinen anderen ihrer Athleten angewiesen ist. Machen wir uns nichts vor: einen Dustin Poirier ohne McGregor hätten nicht einmal ein Bruchteil dieser Zuschauer sehen wollen und das alleine zeigt das ganze Dilemma, in der die UFC steckt. Kämpft der Ire nicht, kann die UFC nur noch davon träumen, dass irgendeines ihrer Events über eine Millionen PPV-Verkäufe erreicht.

Brock Lesnar und Ronda Rousey vorne dabei

Mehrfach gelungen ist das Brock Lesnar. Das Schwergewicht ist gleich viermal bei Events mit mindestens einer Millionen zahlenden Zuschauern vertreten. Es ist allerdings sehr unwahrscheinlich, dass der 44-jährige in das UFC-Achteck zurückkehrt, auch wenn es immer wieder Spekulationen um eine Rückkehr gab. Der US-Amerikaner ist einer der größten Stars beim Wrestling und verdient prächtig mit den Show-Kämpfen. Der einzige Ansporn könnte wenn ein sportlicher sein. Man kann sich allerdings kaum noch vorstellen, dass Lesnar sich die Plackerei für einen UFC-Auftritt wirklich noch antun wird.

Ansonsten ist eine Ronda Rousey gleich zweimal bei den Events mit über einer Millionen PPV-Zuschauern vertreten. Allerdings hängte die ehemalige UFC-Championesse ihre Handschuhe 2016 an den Nagel, nachdem sie von Amanda Nunes und das Jahr zuvor von Holly Holm ausgeknockt wurde. Auch sie ging wie Lesnar zum Wrestling und verdiente sich bis vor kurzem eine goldene Nase mit den gestellten Kämpfen. Anders als bei Lesnar, der auch in der UFC viele Fans hat, würde ein Comeback von Rousey kaum noch Fans aus dem Hocker reißen.

Kultkämpfer Masvidal?

Einer der beliebtesten Kämpfer in der UFC ist ansonsten Jorge Masvidal, der mit einem der erfolgreichsten PPV-Kämpfe in der Top-10 vertreten ist. Allerdings fehlt dem Kultkämpfer einiges, um sportlich ernst genommen zu werden. Mit 15 Niederlagen bei beachtlichen 35 Siegen ist der Sohn eines Exil-Kubaners und einer Peruanerin im Alter von 37 Jahren keiner mehr, von dem man noch die ganz große Karriere in der UFC erwarten darf. 

Neue Stars müssen her

Kein Wunder also, dass UFC-Chef Dana White nach einem Nachfolger für Conor McGregor Ausschau hält. Zuletzt nahm er überraschend Jake Hadley in die UFC auf, obwohl der Brite in bester McGregor-Manier durch Auseinandersetzungen mit UFC-Mitarbeitern negativ auffiel. Doch White sah in Hadley etwas Besonderes und beschloss seinem Bauchgefühl zu folgen und ihn unter Vertrag zu nehmen. Auch andere Kämpfer werden folgen. Ob in den nächsten Jahren sich einer als der nächste Dukatenesel herauskristallisiert, bleibt abzuwarten. Hadley wird es wahrscheinlich auch nicht werden, auch wenn der Engländer ähnliche exzentrische Züge wie McGregor aufweist. 

Warten auf Dukatenesel McGregor

So bleibt der UFC nichts anderes übrig, als auf ihren Conor McGregor zu warten. Langsam aber sicher macht der 33-Jährige gute Fortschritte bei seiner Genesung. Ob es dann reicht wieder ganz nach oben zu kommen, wird sich zeigen. Schwer genug sollte es aber werden, sich gegen die starke Konkurrenz um Charles Oliveira und vor allem Islam Makhachev durchzusetzen.

Trotzdem zeigen die Zahlen, dass die UFC auf Conor McGregor überhaupt nicht verzichten kann und wahrscheinlich alles versuchen wird,  um ihren Dukatenesel irgendwie nach vorne zu bringen. 

Glaubt Ihr, dass die UFC in der näheren Zukunft jemanden finden wird, der ähnlich wie McGregor die Kassen klingeln lassen kann? 

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Text Adrian B.