Eine Vorschau: Anthony Yigit vs. Timo Schwarzkopf

yigit

 von Uwe Betker

Wenn man den Trainer Conny Mittermeier über seinen Schützling Timo Schwarzkopf (14 Kämpfe, 14 Siege, 8 durch KO) reden hört, wird einem schnell klar, dass er viel erwartet. Er schwärmt von seinen boxerischen Fähigkeiten und seiner Schlagkraft. Er erwartet von dem 23-jährigen Junior Leichtgewichtler schlicht, dass er seine Gewichtsklasse aufmischt. Dass die Beziehung der Beiden eine besondere ist, konnte jeder schon in dem Film „Der Trainer“, einer Dokumentation über Mittermeier von 2011, sehen. Er machte aus Festim Kryeziu den Profiboxer Timo Schwarzkopf. Schwarzkopf ist in gewissem Sinne das Produkt von Mittermeier.

Am Samstag, dem 21.03.2015 soll Schwarzkopf nun im Vorprogramm der WBO Weltmeisterschaft im Halbschwergewicht zwischen Jürgen Brähmer (47 Kämpfe, 45 Siege, 33 durch KO, 2 Niederlagen) und Robin Krasniqi (46 Kämpfe, 43 Siege, 16 durch KO, 3 Niederlagen) gegen Anthony Yigit (13 Kämpfe, 12 Siege, 5 durch KO, 1 Unentschieden) antreten. Der Schwede Yigit ist bei Sauerland Event unter Vertrag und dementsprechend der Heimboxer. Obwohl Yigit nur die Nummer 91 der unabhängigen Weltrangliste ist und Schwarzkopf die Nummer 45, wird Yigit als Favorit gehandelt.

Wenn wir davon ausgehen, dass es in Rostock ein faires Punkturteil geben wird, wird der Kampf zu einem Härtetest für Schwarzkopf. Er wird zeigen, ob er den Erwartungen seines Trainers gerecht werden kann. Die Frage ist, ob er, entgegen den Erwartungen der meisten Experten, dem Druck, den sein Gegner aufbauen wird, genug entgegenzusetzen hat. Yigit wird aller Voraussicht nach ständig versuchen, schnell am Mann zu arbeiten. Kann Schwarzkopf ihn da oft genug abkontern und eventuell sogar zu Boden bringen?
Sollte Yigit verlieren, dann dürfte sein Berliner Veranstalter dennoch weiter an ihm festhalten und versuchen, ihn weiter aufzubauen. Wenn aber Schwarzkopf verliert, so wird er es danach sehr schwer haben. Es steht nämlich zu erwarten, dass kein Veranstalter weiter zu ihm stehen wird. Wenn er aber gewinnt, dann dürfte er für Veranstalter interessanter geworden sein.

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