Großes Boxen in Las Vegas: Fury schlägt Wilder in Runde elf K.o.!

Fury verteidigt Titel

Berlin, 10. Oktober 2021

Tyson Fury schlägt Deontay Wilder in Runde elf K.o.!


Was für eine Boxweltmeisterschaft! In Las Vegas trafen in der Nacht von Samstag auf Sonntag Deontay Wilder und WBC-Champion Tyson Fury aufeinander. Die beiden Giganten (beide über zwei Meter groß), lieferten sich eine epische Schlacht, in der zwar Fury der bessere Boxer war und letztlich auch Sieger durch K.o. in der elften wurde, aber Wilder zweimal selbst nah dran war, den Fight vorzeitig zu beenden. Das Schwergewichtsboxen lebt, und wie!

Knockdown: Erst Fury, dann Wilder

Wer von Euch hat mit so einem Kampfverlauf gerechnet? Starker Beginn in der ersten Runde von Deontay Wilder mit vielen harten Körpertreffern. In Runde 2 + 3 meldete sich Champion Tyson Fury souverän zurück und schickte Wilder in der dritten Runde zum ersten Mal auf die Bretter. Wer jetzt dachte, dass die Messe schon gelesen war, wurde in Runde 4 eines Besseren belehrt. Wilder kam sensationell zurück und schickte Fury gleich zweimal (!) in den Ringstaub und war wieder obenauf. 

Fury souverän, Wilder mit Comeback

Aber ab Runde 5 bis 9 ließ Tyson Fury nichts mehr anbrennen und gewann eine Runde nach der anderen. Der 35-jährige Wilder wackelte in den Runden teilweise bedenklich, aber trotz konditioneller Probleme ab Mitte des Kampfes fiel der US-Amerikaner nicht. Dann kam Runde 10 und man war sich fast sicher, dass der „Gypsy King“, so der Kampfname von Fury, den Kampf beenden könnte. Tatsächlich schickte er einen sichtlich angeschlagenen Wilder abermals auf die Bretter. Doch überraschend konnte der Ami nicht nur aufstehen, nein, er bekam kurz vor dem Rundenende noch einmal Oberwasser und traf seinerseits Fury hart, aber zu seinem Bedauern reichte die Zeit nicht mehr aus, um aus seinen harten Schlägen Profit schlagen zu können.

Was für ein Comeback von Wilder! 

Fulminater Knockout

Früh im Kampf war aber klar, dass Fury dem „The Bronze Bomber“ physisch haushoch überlegen sein würde und es war überhaupt ab Runde 5 eine kleine Überraschung, dass Wilder auch zu Beginn der 11. Runde immer noch stand und sogar noch ein Paar Körner übrig hatte, um vielleicht selbst einen Lucky-Punch landen zu können. Das wusste natürlich auch der gewarnte Fury, der dann in Manier eines großes Champion Wilder in Runde 11 fulminant ausknocken konnte und abermals bewies, dass es auf dem Planeten aktuell keinen besseren Schwergewichtsboxer gibt, als ihn, den einzigartigen Gipsy King, den verrückten Iren aus Manchester – Tyson Fury!

Ja, man wusste es schon vorher und muss es einmal mehr zugeben: der Brite ist trotz eines Oleksandr Ussyk, der beste Schwergewichtler auf diesem Planeten. Wer etwas anderes behauptet, sollte sich so langsam eine neue Sportart suchen.

Ein Kampf für die Geschichtsbücher

Ein Kampf für die Geschichtsbücher und vor allem ein Kampf, um das ramponierte Image von Boxen aufzupolieren, zumindest international in den großen Hallen dieser im Moment verrückten Welt. In Deutschland träumen wir nur noch von solchen Ereignissen, also echten Profikämpfen. Stattdessen feiern wir uns für schwache Veranstaltungen und Kämpfe ab. Nein, das große Boxen findet nicht mehr in Deutschland, sondern in Las Vegas, New York, London und Manchester statt. Aber zum Glück bringt uns DAZN dieses fantastische Boxen per Stream auf die Bildschirme, während bei uns im gebührenfinanziertem Fernsehen Veranstaltungen stattfinden, die sich sportlich auf einem schwachen Niveau bewegen. Einzig Agit Kabayel schwimmt aktuell mit den großen Fischen im Haifischbecken Schwergewichtsboxen mit und man kann sich Hoffnungen machen, dass er sich in den kommenden Jahren selbst in Position bringen kann, um Teil solch epischer Schlachten zu werden und vielleicht nach fast einem Jahrhundert des sehnsüchtigen Wartens, Deutschland den Gürtel im Schwergewichtsboxen bringen kann. Das ist aber eine andere Geschichte…

Kommt jetzt Ussyk vs. Fury? 

Was kommt jetzt im Schwergewicht? Bedauerlicherweise wird es erst einmal keinen Vereinigungskampf zwischen WBC-Weltmeister Tyson Fury und IBF, WBA, WBO und IBO-Champion Oleksandr Ussyk geben. Leider nicht. Zum einem hat der entthronte Champion Anthony Joshua die Rückkampf-Option gegen Ussyk gezogen und zum anderen wird es vermutlich zu einer Pflichtverteidigung von Fury gegen Dillian White kommen. Langweilig? Erst einmal ja, aber wer weiß. Man darf nicht vergessen, dass wir Wilder vs. Fury Teil 3 auch nicht sehen wollten. Heute sind wir heilfroh, Teil dieser Trilogie geworden zu sein.

Wilder: Starker Auftritt, aber schwacher Abgang 

Und natürlich Respekt an Wilder für seine Leistung, aber leider fehlte ihm nach dem Kampfende die absolute Größe, um Fury seinen Tribut zu zollen. Das wäre mehr als angemessen gewesen und immerhin schrieben wir heute Nacht den 3. Teil dieser Story. Er konnte dreimal gegen Fury nicht gewinnen, ging zweimal gar KO. In solchen Momenten sollte man die Größe besitzen und seinen Bezwinger den nötigen Respekt entgegenbringen.

Du wurdest klar und deutlich geschlagen, Deontay! 

GFN-Punktzettel:

Runde Wilder Fury Wertung
1. 10 9 10 -9
2. 9 10 19-19
3. 8 10 27-29
4. 10 7 37-36
5. 9 10 46-46
6. 9 10 55-56
7. 9 10 64-66
8. 9 10 73-76
9. 9 10 82-86
10. 8 10 90-96
11 KO-Sieg Tyson Fury
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