Islam Makhachev schließt die Lücke, die Khabib Nurmagomedov hinterließ

Islam Makhachev: Reif für den Titel!

Am vergangenen Samstag trat Islam Makhachev (21-1 MMA, 10-1 UFC) bei der UFC 267 in der Etihad Arena in Abu Dhabi gegen Dan Hooker an, der kurzfristig eingesprungen war, nachdem sein ursprünglich geplanter Gegner, der ehemalige Leichtgewichtschampion Rafael dos Anjos, eine Verletzung erlitten hatte. Makhachev machte kurzen Prozess mit seinem sichtlich überforderten Ersatzgegner aus Neuseeland. Die Dominanz, mit der er Hooker fast wie eine Kiwi zerquetschte, als wäre er ein MMA-Anfänger, erinnert stark an seinen legendären Coach.

Sieger stand für Experten vor dem Kampf fest

Dan Hooker (21-11 MMA, 11-7 UFC) stand noch einen Monat zuvor bei der UFC 266 gegen Nasrat Haqparast im Käfig. Er bezwang den Hamburger nach drei Runden nach Punkten. Trotz des jüngsten Erfolges waren sich im Vorfeld die meisten Experten einig, dass der Sieger im Leichtgewichtskampf zwischen dem Neuseeländer und Makhachev nur der russisch-dagestanische Kämpfer sein konnte.

Nur die Art des Sieges – vorzeitig oder über die Zeit – war noch eine offene Frage. Diese wurde schnell beantwortet, genau wie die Frage, wo man Makhachev in Zukunft einordnen soll. Der mit seinem Coach Khabib Nurmagomedov oft verglichene Kämpfer, ist reif für einen Titelkampf und scheint mehr als nur eine Kopie seines Lehrmeisters zu sein. 

Blicken wir noch einmal auf die kurze, aber dominante Vorstellung vergangenen Samstag.

Rückblick auf die Ereignisse im Käfig

Der Kampf begann so wie viele Kämpfe beginnen: Abtasten und vor allem die Reichweite finden. Das gelang Makhachev sehr schnell, der einen rechten Haken landete und in nur 40 Sekunden Hooker per Takedown aufs Kreuz legte und sich schnell dessen Rücken sicherte. Der Anfang vom Ende war damit besiegelt. 

Dan Hooker chancenlos

Von da an blieb Makhachev auf dem Rücken und versuchte den rechten Arm von Hooker zu isolieren. Trotz der besten Bemühungen, den Versuch zu verteidigen, konnte Hooker weder der Kraft, noch der Zielstrebigkeit des Dagestaners entkommen. Makhachev trat über dessen Kopf und konnte ihn ohne große Mühe, während Hookers anderer Arm unter seinem Körper eingeklemmt war, per Kimura zur Aufgabe zwingen. 

Makhachev untermauert Absichten

Im anschließenden Interview mit Daniel Cormier machte Makhachev seine Absichten für seinen nächsten Kampf laut und deutlich. „Wie viele Kämpfe jetzt, neun?“ fragte Makhachev. „Jetzt bin ich bereit für einen Titelkampf.“

Wie viele Kämpfe jetzt, neun?Jetzt bin ich bereit für einen Titelkampf.

Makhachev hat damit neun Siege in Folge unter dem UFC-Banner errungen und wird das Jahr wahrscheinlich mit drei Siegen abschließen. Zu Beginn des Jahres 2021 besiegte Makhachev Drew Dober und Thiago Moises – beide durch Submission. Während seiner aktuellen Siegesserie ging Makhachev in jeden Kampf als Favorit und bewies, dass die Experten im Vorfeld mit ihren Einschätzungen richtig lagen.

Alptraum für Hasser des Khabib-Stils 

Mit 30 Jahren steht Islam Makhachev in der Blüte seiner Zeit. Für die Hasser des „Khabib-Stils“ muss es ein Alptraum sein, dass dessen ultimativer Nachfolger in Zukunft das gleiche Katz und Maus-Spiel wie Khabib spielen dürfte, dem bekanntlich nicht ein einziger Gegner entkommen konnte. Nur erlebten mit Mühe und Not die Schluss-Sirene. Makhachev, das dürfte allen MMA-Fans bewusst sein, schließt die Lücke, die sein Coach Khabib Nurmagomedov im Käfig hinterließ. 

Ringen immer wichtiger

Der Jung-Coach Khabib  „The Eagle“ Nurmagomedov ist aktuell dabei, mit seinem Team eine Armada an Kämpfern auszubilden, die den MMA-Sport der Zukunft verändern könnten. Immer mehr zeichnet sich ab, wie existenziell Ringen ist und mit der wichtigste Faktor im MMA werden könnte. Das mag ein Graus für Striking-Fans sein, aber wenn sich das Niveau der nachkommenden Generationen am Boden und der Takedown-Defense verbessert, wird sich für die Fans nichts verändern, sondern die Kämpfe nur noch hochwertiger werden. 

Bitte keine neuerliche Hinhaltetaktik

Die UFC hat hoffentlich aus ihrer Hinhaltetaktik der Vergangenheit gelernt, als man Nurmagomedov zu lange einen Titelkampf vorenthielt, um augenscheinlich ihren Dukatenesel Conor McGregor länger als nötig oben zu halten. Das mag vielen Fans des Iren nicht schmecken, aber ist nüchtern betrachtet die Wahrheit. 

Dass Makhachev mehr als bereit für einen Titelkampf ist, weiß die ganze Welt. Will es auch Dana White wissen?

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